Projektbeschreibung:

Seit 2019 befindet sich Simbabwe in einer wirtschaftlichen Krise, die Lebensmittelpreise in die Höhe schnellen hat lassen. Gleichzeitig ist die kleinbäuerliche Landwirtschaft abwechselnd von starken Trockenperioden und tropischen Stürmen betroffen.

 

2020 hatte beinahe die Hälfte der Menschen in Simbabwe keinen Zugang zu ausreichendem Essen. Menschen mit Behinderungen und ihre Familien leben in Simbabwe aufgrund von Diskriminierung und mangelnder staatlicher Unterstützungssysteme besonders häufig in Armut. Unterstützungsleistungen gegen Hunger erreichen Menschen mit Behinderungen häufig aufgrund von räumlichen oder Kommunikationsbarrieren nicht. Die strengen COVID-19 Maßnahmen, die seit März 2020 bis September 2021 in Simbabwe umgesetzt wurden, haben vor allem die informelle Wirtschaft, eine der Haupteinkommensquellen für Menschen mit Behinderungen, zum Erliegen gebracht.

 

Durch dieses Projekt erhalten Menschen mit Behinderungen und ihre Familien die Möglichkeit, ihre tägliche Nahrungsmittelversorgung selbst zu sichern, indem sie in Gemeinschaftsgärten nachhaltig Nahrungsmittel produzieren und die Überschüsse weiterverarbeiten, um sie zu verkaufen. Dadurch soll die Abhängigkeit von Nahrungsmittelverteilungen reduziert werden, eine gesunde, nachhaltige Lebensgrundlage geschaffen werden und gleichzeitig soll das Projekt eine Vorbildwirkung haben, denn „Disability does not mean inability!“

 

300 Familien haben sich für das Projekt in sechs Gemeinschaftsgärten organisiert. Das Projekt ist inklusiv angelegt, Menschen mit und ohne Behinderungen sollen sich als Gartenvereinsmitglieder begegnen und Vorurteile abbauen, denn über ein Drittel der Mitglieder sind Menschen mit Behinderungen. Die Mitglieder erhalten Weiterbildungen zu nachhaltigem Gemüseanbau, wie sie Regenwassersammlungsanlagen installieren und nützen können und sie erhalten lokales Saatgut, das sich zum Anbau in trockenen Regionen eignet. Als Teil der Weiterbildungen werden auch Methoden vermittelt, das angebaute Gemüse haltbar zu machen, es zu verpacken und an barrierefreien Marktständen zu verkaufen. Alle neu erlernten Fähigkeiten werden erst theoretisch vermittelt und dann gemeinsam praktisch auf dem Feld und am Marktstand ausprobiert. Dadurch können Lerneffekte miteinander geteilt und weiterverbreitet werden.

 

Brot für die Welt arbeitet in Simbabwe mit der Jairos Jiri Association (JJA) zusammen. JJA hat neben den Gärten 2021 gemeinsam mit den lokalen Familien begonnen in diesen von Trockenheit betroffenen Regionen eine neue Anbautechnik für Getreide zu testen und alte Getreidesorten wieder etabliert. Dabei wird eine sehr schonende Bodenbearbeitung eingesetzt und der Aufbau von Humus aktiv gefördert. Nach der Ernte beginnen nun 2022 die Workshops zur Weiterverarbeitung von Ernteprodukten und Vermarktung. Die Projektlaufzeit geht von Februar 2021 bis Juli 2023.

 

Kategorie: INTERNATIONAL

 

Eingereicht von: Brot für die Welt (Simone Peter). September, 2021.

https://www.brot-fuer-die-welt.at/projekte/simbabwe-inklusive-landwirtschaft/